Institutionelle und private Vermögensverwaltungen

Mischen possible

Von Karl-Heinz Möller · 2020

Je größer die Summe des anzulegenden Geldes, um so umfangreicher und professioneller sollte das Management des Depots ausgerichtet sein. Oft geht es hier nicht nur um Spitzenrenditen, sondern um den Vermögenserhalt. Dafür ausgebildete Asset Manager erhalten von Kunden alle Rechte und Pflichten, die kompletten Geldgeschäfte oder ein größeres Portfolio zu verwalten.

Vermögensverwalterin verfolgt die Aktienkurse am PC
Chance und Risiko liegen oft dicht beieinander. Foto: iStock / GaudiLab

In der Regel sind es wohlhabende Kunden, die Vermögensverwaltern für ihre Geldanlagengeschäfte eine Vollmacht geben. Anleger haben dann mehr als nur einen Berater. Sie überlassen diesem eigenständig die Betreuung des zur Verfügung stehenden Kapitals. Die mit Portfoliomanager oder Wealth Manager betitelten Vertrauenspersonen übernehmen nicht nur die Geldanlage im engeren Sinne, sondern sorgen für die gesamte Überwachung der Finanzen oder die gesamte Verwaltung des Vermögens.

Institutionelle und private Vermögensverwaltungen

Institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Stiftungen engagieren Asset Manager, um das institutionelle Vermögen entlang einer Investmentstrategie zu optimieren. Unternehmer-Dynastien lösen die Aufgabe mit der Gründung von Familienstiftungen oder installieren ein Family-Office, das umfassend alle finanziellen Angelegenheiten übernimmt. Privatanleger wählen zwischen standardisierten und individuellen Vermögensverwaltungen. Bei der standardisierten Variante leitet der Manager ein Portfolio für eine Kundengruppe mit ähnlichen Investmentzielen. Individuelles Vorgehen hingegen sieht eine Planung vor, die exakt auf die Situation und die Wünsche des Anlegers abzielt. Die Balance zwischen Risiko und Rendite ist hier der entscheidende Faktor. Als Entgelte für Vermögensverwalter sind neben den Grundgebühren je nach Vereinbarung Gewinnbeteiligungen oder Pauschalhonorare üblich. Gemessen an der Anlagesumme gilt ein Honorar, das gemessen an der Anlagesumme nicht 1,5 Prozent pro Jahr überschreiten sollte. Die zur Verfügung stehende Summe bildet in der Regel die Basis für eine intensive individuelle Betreuung. Standardisierte Vermögensverwaltungen einiger Banken werden bereits ab einem Mindestbetrag von 50.000 Euro angeboten. Bei digitalen Vermögensverwaltern (Robo Advisors) liegt diese noch niedriger. 

Um Chancen auf möglichst vielen Märkten und Kontinenten nutzen zu können und breit zu investieren, werden oft Mindestanlagesummen ab 500.000 Euro gewünscht. Aber auch für Kleinanleger sind Lösungen vorhanden, um für ein vielleicht bescheideneres Depot Geld gewinnbringend anzulegen. Sehr preiswerte Alternativen für Vermögensverwaltung bietet das selbstbestimmte Crowdinvesting. Auf Crowdinvesting-Plattformen können Anleger bereits ab zehn Euro ein individuelles Portfolio aufbauen.

Krisenklassiker

Investments in Sachwerte können das Risiko-Rendite-Profil in einem klassischen Depot deutlich verbessern. Grund: Rohstoffe wie die edlen Metalle Gold und Silber sind zum Aktien- und Rentenmarkt nur wenig korreliert. Allerdings gehören die Edelmetalle eher in den Bereich der spekulativen Investments. Deren Wert ist stark abhängig von der Nachfrage und den ökonomischen Gesamtperspektiven. Kriselt es in der Wirtschaft, geht der Preis nach oben. Über größere Zeiträume gemessen fanden Analysten heraus, dass der Goldkurs sogar stärker schwankt als ein Aktieninvestment in den Index MSCI-World. Andrerseits kann Gold die Schwankungen eines Portfolios in Krisenzeiten stabilisieren. Experten halten eine Beimischung von bis zu zehn Prozent des Depotwertes an physischem Gold für sinnvoll.

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