In Schwellenländer investieren

Werkstätten der Weltwirtschaft

Von Karl-Heinz Möller · 2022

In vielen Schwellenländern beutelt die Corona-Krise die Wirtschaft hart. Ökonomen befürchten, dass die Konjunktur weiter einknicken könnte. Das Wachstum der Schwellenländer von durchschnittlich 5,5 Prozent in den 2000er und 2010er Jahren auf etwa 3,5 Prozent in den Jahren 2020-2040 sinkt. Deren Wachstum sei zwar immer noch schneller als in der entwickelten Welt.

Skyline von Shanghai hinter einem digitalen Aktienkurs
Foto: iStock/owngarden

In Schwellenländer zu investieren ist ein Arbeitsplatz für Anleger mit fundierten Kenntnissen, aber auch guten Nerven. Einige der so bezeichneten Börsen gehörten in den vergangenen Jahren zu den großen Verlierern, vor allem wegen der gestörten Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China. Der Regierungswechsel in den USA führte bereits zu einem Abbau von Strafzöllen. Ein eher marktgerecht bewerteter Dollar zeigt in eine gewünschte Richtung. Kein Wunder, dass die Bedeutung von Unternehmen in Schwellenländern im Vergleich enorm zugenommen hat. Das Angebot und die Größe der Märkte bieten Sicherheit und erweitern die Anlage-Chancen. Als Fonds-Kategorie wuchs dieses Segment nach Schätzung von Analysten um mehr als 400 Prozent innerhalb der vergangenen 14 Jahre und übertraf damit alle anderen breit aufgestellten Indizes. Auch die Zahl der Unternehmen gewann an Breite.

Krisenmanagement via Vaccine

Die Erweiterung des Anlagespektrums hat zu einer Verfeinerung der Anlagestile innerhalb der Anlageklasse geführt. Auf Diversifikation fokussierte Anleger nutzen die gesamte Stilpalette, beispielsweise in Form von Branchendiversität und Kontinent-Gewichtung, um Allwetter-Portfolios aufzubauen. Sie haben das Potenzial unter unterschiedlichen makroökonomischen Bedingungen eine konstante Performance zu erzielen. In Zukunft werde viel davon abhängen, wie Schwellenländer durch die schwelende Corona-Krise kommen. Als Folge der Epidemie könnte eine Gesundheits-, Wirtschafts- und Schuldenkrise entstehen. Gelingt ein schneller und nachhaltiger Aufschwung lohnt sich der Einstieg, beispielsweise in Form von Anleihen oder Aktien. Für eine Diversifikation bieten ETFs eine geeignete Basis bei niedrigen Kosten.

In Schwellenländer investieren: Selektion nach Sicherheit, Qualität und Logistik 

Im kommenden Jahr könnten Anleger Chancen auf unterschiedliche Weise nutzen. Angesichts der weltweiten Renditen auf historisch niedrigen Niveaus gelten auch Schwellenländeranleihen als eine Einnahmequelle. Aktien bieten laut Analysten mit globalem Fokus im Hinblick auf die relativen Bewertungen einen guten Einstieg mit Aufholbedarf. Hohe Aufmerksamkeit müsse den Wachstums- und Inflationstrends geschenkt werden. Indien könnte von Chinas Verlangsamung profitieren und ist ein Lichtblick in Asien.

Quellen:
www.economist.com
www.goldmansachs.com/worldwide/germany/index.html
https://deutsche-boerse.com/dbg-de/
www.deutsche-bank.de/pk.html
www.msci.com

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