Indexfonds

Einfach genial

Von Paul Trebol · 2023

Indexfonds sind bei professionellen Anlegern schon lange im Einsatz. Nun entdecken immer mehr Kleinanlegerinnen und -anleger die Methode der Indexfonds. Sie bilden eins zu eins die gängigen Indizes ab und partizipieren so in Form einer vorgegebenen Anlagestrategie an den ökonomischen Entwicklungen weltweit. Für eine breite Streuung im Depot sorgt automatisch die große Bandbreite der im Index enthaltenen Werte.

Münzstapel, auf den
Parallel zum Index steigt der Wert des ETF im Verhältnis eins zu eins. Foto: iStock / Epiximages

Anleger in Deutschland setzen auf börsengehandelte Indexfonds, kurz ETFs genannt. Selbst Sparpläne sind ohne dieses Instrument nicht mehr denkbar. Das zeigt eine Studie des Informationsdienstes extraETF, die im Auftrag des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock entstanden ist. Nach Schätzungen der Autoren dürfte die Zahl der ETF-Sparpläne hierzulande von aktuell 4,9 Millionen bis zum Jahr 2026 auf mehr als 20 Millionen monatliche Umsetzungen steigen. Das entspricht einer Vervierfachung im Vergleich zum Jahr 2021.

Türöffner für die Geldanlage der jungen Generation 

Beschleuniger dieses Trends sind sogenannte Neobroker. Sie treffen mit ihren Angeboten auf ein steigendes Interesse insbesondere der Millennial-Generation, die nach verständlichen und diversifizierten Anlagelösungen sucht. Diese Vorteile bieten ETFs, die in transparenter und günstiger Weise die Wertentwicklung von Börsenindizes wie dem DAX oder dem S&P 500 abbilden. Die Anzahl in ETFs verwalteter Vermögen in Europa habe sich seit Ende 2012 von etwa 334 Milliarden auf fast 1,5 Billionen Euro Ende 2021 erhöht. Im Vergleich zu 2019 seien die globalen ETF-Vermögenswerte 2020 um rund 25 Prozent angestiegen. Grundsätzlich sind ETFs für Anleger interessant, die von den Entwicklungen an den Aktienmärkten profitieren möchten, ohne sich um die Auswahl und Beobachtung zu kümmern. Ein wichtiges Argument dafür sind außerdem die geringen Kosten. Wer per ETF in einen Index wie den DAX investiert, muss meist nicht mehr als circa 0,1 Prozent an Jahresgebühren bezahlen. Nachteile des Investments sind, dass eine Mehrrendite über dem Marktdurchschnitt nicht möglich ist. Außerdem greift bei negativen Entwicklungen kein Portfolio-Manager ein. ETFs werden nicht aktiv verwaltet.

Spektrum an Indexfonds wächst weltweit

Die Auswahl an börsengehandelten Indexfonds ist enorm. Beispielsweise lässt sich das Risiko breit streuen, indem das Geld in einen ETF auf den MSCI World investiert wird. In einem insgesamt positiven Umfeld fällt ein Trend ganz besonders auf: die Nachfrage nach Fonds mit Berücksichtigung der Kriterien Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – ESG) stieg rasant. Auf ETFs mit Berücksichtigung von ESG entfielen knapp 60 Prozent der Nettomittelzuflüsse.

Schon gewusst?

Wer am Monatsende immer noch ein paar Euros auf seinem Konto findet, ohne mächtig an seinem Taschengeld zu knapsen, könnte über einen Sparplan per ETF nachdenken. Denn: Auch das Sammeln von Mini-Beträgen lässt langfristig ein kleines Vermögen entstehen. Dabei mag es erst einmal keine Rolle spielen, wofür das Geld am Ende eingesetzt wird. 

Ein ETF-Sparplan wäre auch eine Möglichkeit, die Systematik der Indexfonds zu testen. Geldinstitute sind auf diese Idee vorbereitet. Angebote für die monatlich einzuzahlenden Beträge reichen von 50 bis zu einem Euro. Auch bei den Zahlungsintervallen zeigen die Banken viel Flexibilität. Kunden, die lieber alle zwei Monate oder pro Quartal einzahlen wollen, haben die Wahl. Mit jeder Rate steigt die Zahl der Fonds-Anteile. Da der Börsenkurs sekündlich schwankt, fließen auch Fragmente eines Anteils ein. Peu à peu entsteht in ein paar Jahren eine passable Summe. Dann kommt vielleicht Weihnachten nicht immer so plötzlich.

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