Aktientrends

Warten auf die richtige Medikation

Von Karl-Heinz Möller · 2021

In einem Umfeld von Null Zinsen können beziehungsweise müssen Anleger ihr Hauptaugenmerk auf Aktien legen, wenn sie übers Jahr eine Rendite erwarten. Zu den maßgeblichen Faktoren für ein gutes Börsenjahr 2021 dürften dabei – neben den Folgen der Corona-Pandemie – die Veränderungen im weltwirtschaftlichen Umfeld zählen.

Coronaviren-Abbildungen vor einem aufgezeichneten Aktienkurs. Thema: Aktientrends
Virus infiziert Depots. Foto: iStock / Marcus Millo

Anleger und Analysten staunen nicht schlecht, wie gut sich der Deutsche Aktienindex DAX in der Pandemie schlägt. Über die Marke von 13.300 Punkten kam der Leitindex zuletzt zwar nicht hinaus, aber er rutschte bisher nur noch mit kurzfristigen Ausschlägen unter die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten. Insider begründen dies mit einem bisher unerschütterlichen Optimismus in den Markt.

Der Aktienmarkt ist geteilt 

Das beherrschende Thema der Börsen sind die Auswirkungen von Corona. Branchen wie Technologie, Medizin, Pharma und Onlinehandel profitieren. Anleger suchen nach günstigen Kursen von Softwareunternehmen, Anbietern digitaler Plattformen und Internet-Dienstleistern. Das Virus hat derweil Branchen wie Touristik, Luftfahrt, Banken und Automobilindustrie infiziert. Covid-19 teilt den Aktienmarkt in zwei Lager.

Von größter Bedeutung für die Aktienkurse dürften die geopolitischen Einflüsse sein. Weniger Protektionismus ist das mindeste, was erwartet wird. Die Wahl von Biden könnte eine echte Wende in Sachen Klimaschutz bedeuten. Das Pariser Klimaschutzabkommen ist wieder ein Thema und vielleicht der erste Fingerzeig für einen größeren Schwenk in Richtung Nachhaltigkeit. US-Aktien aus dem Segment Nachhaltigkeit erreichten daher schon Höchstnotierungen. 

Aktientrends: Go east

Unterdessen entsteht das weltweit größte Handelsabkommen in Asien. Chinas Technologieunternehmen sind immerhin die einzige Konkurrenz für Google, Amazon, Facebook und Co. Selbst japanische Aktien scheinen aus dem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Anleger sollten nach Ansicht von Hubert Thaler, Vorstand Top Vermögen AG, nun genau nach Osten schauen. Thaler: „Es ist ein Handelsabkommen von historischem Ausmaß. Mehr als 2,2 Milliarden Menschen, 28 Prozent der Weltbevölkerung werden von diesem Handelsabkommen direkt tangiert sein und durch wegfallende Zölle und Handelshemmnisse profitieren.“ Indien mit 1,4 Milliarden Menschen könnte demnächst dem Abkommen beitreten. Dies werde direkte Auswirkungen auf die deutsche Autoindustrie haben, falls japanische Autobauer keine Zölle mehr zahlen müssen. Anleger dürften aufhorchen und bestehende Investitionen in europäische Aktien auf deren Zukunftsfähigkeit überprüfen. Eventuell frei werdende Gelder könnten in entsprechende Zukunftsmärkte im asiatisch-pazifischen Raum allokiert werden. Zu diesen Zukunftsmärkten gehören einem weltweiten Trend in Tech-Aktien zufolge die chinesischen Technologieunternehmen von Alibaba über BYD bis Tencent. Aber auch japanische Aktien haben zuletzt wichtige psychologische Charthürden nach oben durchbrochen und präsentieren sich nicht zuletzt durch geringe Corona-Pandemie-Maßnahmen der Regierung als äußerst robust. Anleger, die auf diese Weise diversifizieren wollen, können auf Fonds setzen, die im asiatischen Raum bevorzugt in mittlere und kleinere Unternehmen investieren.

Quellen:
www.finanzen.de
www.topvermoegen.de

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