FinTech und Banken

Transparenz öffnet Türen

Von Karl-Heinz Möller · 2021

Eine junge Frau tippt auf ihr Smartphone. Thema: FinTech und Banken
Foto: iStock/marchmeena29

Viele Finanzdienstleistungen im Umfeld der Banken sind möglich geworden durch den Einsatz digitaler Systeme. Online-Banking, Direktbanken und Payment-Dienstleister sind Weiterentwicklungen innerhalb der Branche. Erst mit dem Modell des Open Banking entsteht eine ganz vom Kunden ausgehende Perspektive. Es setzt an Schnittstellen wie Kundendaten und Vertrieben an und wird möglich durch den offenen Zugang zu Transaktionsdaten.

Online-Anbieter gibt an, dass in der Pandemie Kunden verstärkt eine größere Bandbreite an elektronischen Bezahloptionen nutzen. Im Zuge innovativer Payment-Lösungen öffnen sich so die Türen weit auf für nachfolgende Dienstleistungen. Digitale Technik ermöglicht die einfache Umsetzung und bietet Startups und FinTechs Chancen, integrierte Dienstleistungen anzubieten. Vorteil: Sie benötigen dafür keine Vollbanklizenz. So profitieren bereits 75 Prozent der Konsumenten an Bonus-Programmen, Cashbacks und digitalen Gutscheinen. Hohe Bekanntheit erreichen sie damit vor allem bei Smartphone-affinen Konsumenten, Heavy-Onlineshoppern und Smart-Consumern. Für Online-Geschäfte erhalten ausgereifte Bezahllösungen eine immer größere Bedeutung.

FinTech und Banken: Leistungen auf digitaler Basis erobern den Finanzmarkt

FinTechs setzen auf technologische Lösungen, die weder von der Hausbank, noch von einem branchenähnlichen Akteur angeboten werden. In einer Studie von Deloitte Consulting nennen 80 Prozent der Konsumenten einfache Nutzbarkeit unter den Top-Fünf-Gründen für die Nutzung von FinTech-Unternehmen. Für Händler stehen bei der Nutzung vor allem die Kosten (65 Prozent) im Mittelpunkt. Sie nehmen laut Deloitte auch Leistungen wie Factoring (42 Prozent) und Scoring (40 Prozent) zu Angeboten von FinTech-Unternehmen in Anspruch. Unter anderem werden per PSD2, der ab 1. Januar 2021 innerhalb der EU allein gültigen Zahlungsrichtlinie, Leistungen wie Multibanking, Bonitäts- und Legitimationsprüfung angeboten. Selbst die Anbindung und automatisierte Übertragung von Daten an den Steuerberater sind heute schon Realität.

Grafik: Prognose zur Entwicklung des verwalteten Vermögens der Robo-Advisors in Deutschland

Wettbewerbsvorteil dank Bargeldautomat

Mit Open Banking bedroht eine weitere Entwicklung das Geschäftsmodell der Banken. Konkurrenz kommt vor allem aus dem Lager der Tech Companies. Dabei geht es um die schrittweise Ausweitung der Leistungen von Bezahllösungen über Kredite hin zu weiteren Finanzdienstleistungen. Als Beispiel dienen Unternehmen wie Coindrum, das anfangs nur an Flughäfen Geldwechselautomaten aufstellte. Reisende können übrig gebliebenes Bargeld in der Landeswährung gegen Gutscheine für den Duty-free-Shop tauschen. Mit der Idee, die Automaten auch im Einzelhandel aufzustellen, nimmt das Unternehmen mit weiteren Partnern aus der Welt des Handels aktuell an Test-Programmen des Münchner Retailtech Hubs teil. Dass die Coronakrise die Liebe der Deutschen zum Bargeld nachhaltig abkühlen könnte, glauben die Beteiligten nicht.

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