Exchange Traded Funds

Erfolg mit Nachbauten

Von Karl Heinz Möller · 2018

Mit Indexfonds können Anleger langfristig mit Aktien ein Vermögen aufbauen, und zwar einfach und günstig. ETFs bilden relevante Aktien nach, sogenannte Indizes wie den DAX, S&P 500 oder den Weltaktienindex MSCI World. ETFs erzielen genau so viel Rendite wie die breite Masse der Aktieninvestoren.

Aktienkurse. Thema: Exchange Traded Funds
Foto: iStock/monsitj

Um langfristig ein Depot mit Aktien aufzubauen, bieten Investitionen in einen ETF für Privatanleger eine Menge Vorteile. Werden via Sparplan kontinuierlich Anteile hinzugekauft, profitiert der Anleger vom Zinszinseffekt und die Dividende wird automatisch wieder angelegt. 

ETFs bilden Aktienlisten nach, sogenannte Indizes. Klassisches Beispiel ist der Dax 30, der meistens auch von den deutschen Anlegern gewählt wird. Der Leitindex zeigt an, wie viel die 30 größten Unternehmen in Deutschland wert sind. Ein ETF würde nun genau diese 30 Aktien nachkaufen – und sich dann genauso im Wert entwickeln wie der Index.

Da ein ETF der exakte Nachbau des Vorbildes ist, nimmt im simpelsten Fall eine Institution wie eine Bank oder eine Fondsgesellschaft das Geld der Anleger und kauft dafür all jene Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Hierzulande kommen dafür meistens Aktien oder Anleihen in Frage. 

Mit einem ETF werden exakt auch die Renditen verdient, wie sie die Aktieninvestoren erzielen. Unterschieden wird in Physische ETFs, die die echten Aktien des Index enthalten. Bei Synthetischen ETFs werden von einer Bank die Index-Wertentwicklungen zugesichert. 

Exchange Traded Funds: Wie Aktienportfolios gehören ETFs zum Sondervermögen

ETFs der Anbieter können bequem über ein Online-Depot gekauft werden. Sie sind genauso sicher wie aktiv verwaltete Fonds. Wie bei anderen Anlagevarianten gehört das Geld, das in ETFs investiert wurde, zum Sondervermögen und ist bei Insolvenz des Anbieters geschützt. Außerdem werden die bei der Anlage entstandenen Gewinne steuerlich nach demselben Prinzip behandelt wie bei anderen Fonds. Die Steuer wird von der Depotbank automatisch
abgeführt.

Quelle: BVI, 2018

Marktkorrektur beschädigte auch die Indexfonds

Die seit Oktober schwelende Krise an den Aktienmärkten ging auch an den ETFs nicht spurlos vorüber. Obwohl ETFs nach wie vor gefragt sind und deutlich höhere Zuflüsse verbuchen als aktiv verwaltete Fonds, so zeigten sich ETF-Investoren in Europa offenbar vom Umfang der Aktien-Korrektur beeindruckt. Aktien-ETFs mussten im Oktober Mittelabflüsse in Höhe von 150 Millionen Euro hinnehmen. Zum Vergleich: Im September gingen Aktien-ETFs noch knapp fünf Milliarden Euro netto zu. 

Auch wenn die Abflüsse aus Aktien-ETFs im Oktober relativ betrachtet gering ausfielen, ging es mit dem verwalteten Vermögen deutlich bergab. Waren per Ende September noch 491 Milliarden Euro in Aktien-ETFs investiert, so ging das verwaltete Vermögen per Ende Oktober auf 467 Milliarden Euro zurück, ein Rückgang von knapp fünf Prozent. 

Laut Statistik lagen die Zuflüsse in Renten-ETFs bei 560 Millionen Euro nach knapp zwei Milliarden Euro im September. Die Mittelflüsse in Rohstoff-Indexprodukte erreichten zum ersten Mal seit Juni positives Terrain, vor allem dank der hohen Investments in Goldprodukte, die im Vormonat noch stark negativ gewesen waren. 

Wegen des Zustroms in Rohstoff-, Renten- und Geldmarkt-ETFs war der Nettoabsatz der Indextracker insgesamt mit einem Plus von 1,2 Milliarden Euro deutlich positiv. Allerdings wurden im Vormonat noch gut zehn Milliarden Euro netto in börsennotierte Indexfonds investiert.

Insgesamt sank das in ETFs europaweit verwaltete Vermögen (exklusive Geldmarktfonds) von 706 Milliarden Euro per Ende September auf 691 Milliarden Euro per Ende Oktober. 

Die Zahl der ETFs steigt dafür insgesamt kontinuierlich an. Erstmals seit Februar dieses Jahres wurden ETFs der Kategorie USA Standardwerte Growth, also Wachstumswerte, verkauft. Hier standen Nasdaq-100-Produkte im Fokus, die im Zuge der Korrektur bei US-Technologiewerten verkauft wurden. Die hohen Kursverluste bei den sogenannten FANG-Aktien (Technologiewerte Facebook, Apple, Netflix, Google) zogen sogar die höchsten Mittelabflüsse aus dieser Kategorie nach sich, die jemals ein einem Monat gemessen wurden.

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