Altersvorsorge beginnen

Wichtiger denn je

Von Paula Lehmann · 2024

Die Deutschen sorgen weniger für das Alter vor. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Versicherungskonzerns Axa zufolge sorgen fast ein Drittel (32 Prozent) der gut 2000 Befragten seit Beginn des Ukrainekriegs und der gestiegenen Teuerung weniger für den Ruhestand vor als zuvor. Genauso viele gaben an, gar nicht fürs Alter zu sparen.

Ein Senioren-Ehepaar genießt den Sonnenuntergang
Frühzeitig ansparen und später den Ruhestand genießen. Foto: iStock / Valerii Apetroaiei

Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten würden gerne mehr vorsorgen, können es sich jedoch finanziell nicht leisten. Der Befragung zufolge steckten 15 Prozent der Befragten weniger als 100 Euro pro Monat in die private Altersvorsorge. Ebenso viele investierten zwischen 100 und 200 Euro. Zehn Prozent sparten demnach 200 bis 300 Euro pro Monat für den eigenen Ruhestand und neun Prozent mehr als 400 Euro. Dabei ist es gerade in Zeiten hoher Inflation wichtiger denn je, für den eigenen Ruhestand vorzusorgen. Zwar verfügt die gesetzliche Rente über einen Inflationsausgleich, jedoch sinkt das Rentenniveau seit Jahren. Bis zum Jahr 2025 garantiert der Gesetzgeber ein Rentenniveau in Höhe von mindestens 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttogehalts, heißt es bei der Rentenversicherung; bis zum Jahr 2030 sinkt es auf 43 Prozent. „Für die Zeit nach 2030 ist keine Untergrenze für die Entwicklung des Rentenniveaus vorgesehen“, so die Rentenversicherung Bund.

Altersvorsorge beginnen und Zinseszins nutzen

Wer also seinen Lebensstandard auch über den Renteneintritt hinaus halten will, muss selbst vorsorgen – und damit am besten frühzeitig beginnen. Denn über Jahre und Jahrzehnte hilft der Zinseszinseffekt, das Vermögen zu mehren: Wer zum Beispiel monatlich 168 Euro zurücklegt – laut Berechnungen des Indexfonds-Spezialisten ExtraETF die durchschnittliche Sparrate –, verfügt nach 35 Jahren über 70.560 Euro. Werden diese Beträge aber nicht einfach nur gespart, sondern zum Beispiel Monat für Monat in einen ETF, also einen börsengehandelten Fonds, angelegt, steigt die Rendite beträchtlich. So konnten ETFs auf den MSCI-World-Index, der die Wertentwicklung von 1.600 Aktien aus 23 Ländern abbildet, in der Vergangenheit jährlich zwischen sieben und acht Prozent Rendite einfahren. Aus den monatlich zurückgelegten 168 Euro kommen beim ETF-Sparen dank des Zinseszinseffekts gut 362.000 Euro zusammen. „Je früher man mit dem Sparen für das Alter beginnt, desto weniger spielen Rückschläge am Aktienmarkt für den Sparerfolg eine Rolle“, sagt Bernd Schimmer, Wertpapierexperte der Hamburger Sparkasse. Wer sich jedoch nicht selbst um seine Investition kümmern kann oder möchte, greift zum Beispiel zur fondsgebundenen Rentenversicherung. Auch hier gibt es Policen, die in ETFs investieren. Doch Achtung: Manche Anbieter greifen bei den Gebühren ordentlich zu – die verschiedenen Policen sollten auch auf ihre Gebührenstruktur hin überprüft werden.

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