FinTech in Deutschland

Von FinTechs lernen

Von Paula Lehmann · 2023

Während die deutschen Großbanken die digitale Transformation verschlafen, zeigen Start-ups, wie Banking per Smartphone funktioniert. Davon können die Konzerne lernen. Doch sie müssen auch mehr Geld für die Digitalisierung in die Hand nehmen.

Digitale Bank im Smartphone
Beim Zahlen alles auf eine Karte setzen. Foto: iStock / ArtemisDiana

Ein neues Depot zu eröffnen ist denkbar einfach: Schnell die App auf Smartphone oder Tablet geladen, ein kurzer Videocall zur Identifikation und eine Echtzeitüberweisung – mehr braucht es nicht für den Aktienhandel. Zumindest, wenn sich Neubörsianer ein Depot bei einem der derzeit beliebten Neobroker einrichten. Die bieten mehrere Tausend Aktien, Fonds, ETFs, Zertifikate und neuerdings auch Anleihen zum Kauf an. Die Bedienung ist kinderleicht, die Gebühren sind niedrig, das Smartphone zum schnellen, spontanen und flexiblen Handeln immer in der Hosentasche. 

FinTech in Deutschland: Sie erobern den Finanzmarkt

Doch nicht nur Broker werden digital. Ob Immobilien-Crowdinvesting, individuelle Vermögensverwaltung, Versicherungen oder Bezahldienste – in allen Finanzbereichen kommen FinTechs mit smarten, digitalen Lösungen daher. Eines ist allen gemein: Die Angebote sind einfach gehalten, die Hürden für die Nutzenden sind denkbar niedrig, alles soll möglichst digital, am besten über das Smartphone, ablaufen. Davon können traditionelle Banken lernen, hinken sie doch, vor allem in Deutschland, in Sachen Digitalisierung noch immer hinterher. 

Deutsche Banken sind digital träge

So schaffte es im „Digital Banking Maturity 2022“ der Unternehmensberatung Deloitte nicht eine einzige der untersuchten 18 deutschen Banken unter die Top Ten – zum Teil blieben sie gar erschreckend deutlich hinter den internationalen Wettbewerbern zurück und verharrten im Mittelfeld. Während weltweit Banken auf die gestiegenen Kundenerwartungen reagierten, sei „in Deutschland kaum Fortschritt zu erkennen“, schlussfolgert Deloitte-Partner Jürgen Lademann. „Die weit verbreitete Trägheit deutscher Banken bei digitalen Angeboten und Services, die weltweit längst gängiger Standard sind, ist gefährlich für den Finanz-Standort Deutschland.“ Auch weil globale Wettbewerber mit hohem Vorsprung in den heimischen Markt eintreten könnten.

Dabei nutzen gerade internationale Institute die Innovationskraft der FinTechs. So planen einer Umfrage des Finanztechnologieunternehmens Finastra in Zusammenarbeit mit East & Partners zufolge drei von vier Banken weltweit, in den nächsten 12 bis 18 Monaten mit den kreativen Finanz-Start-ups zusammenzuarbeiten. Ziel der Kooperationen: das Verbessern der Customer Experience, das Senken der Betriebskosten und das Einführen neuer Technologien. 

Grafik: Prognose(*) zur Entwicklung der Anzahl der Robo-Advisor-Nutzenden
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