Testamentsspende

Sinnvoll vererben mit Spenden

Von Tobias Lemser · 2019

Früher oder später wird jeder Mensch zum Erblasser und hinterlässt Angehörigen sein Hab und Gut. Welcher Anteil jedem zusteht, bestimmt die gesetzliche Erbfolge. Doch man kann auch jeden Erben selbst bestimmen. Hierfür ist allerdings ein Testament vonnöten – auch dann, wenn etwa eine Hilfsorganisation bedacht werden soll.

Hand beim Unterschreiben eines Dokuments.
Der letzte Wille sollte unbedingt niedergeschrieben werden, damit es nicht zu Streitigkeiten kommt. Foto: iStock/BernardaSv

Sie gehört zu den Fragen, mit denen sich die meisten Familien nur ungern beschäftigen: Wer wird was und wie viel erben, wenn Eltern oder Großeltern versterben? Dass das Thema Erbrecht Streitpotenzial besitzt, zeigt eine im Jahr 2018 veröffentlichte Studie der Deutschen Bank in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach. 19 Prozent der Deutschen, die bereits geerbt haben, mussten diese Erfahrung machen und sich um ihr Erbe streiten – Tendenz steigend. Grund genug, über den Nachlass zu sprechen. Nur 39 Prozent der Menschen, die voraussichtlich etwas vererben werden, haben nach eigenen Angaben ihren letzten Willen bereits festgeschrieben, so die Studie.

Quelle: Deutscher Spendenrat, 2018

Testamentsspende hilft Bedürftigen

Der Erblasser kann frei bestimmen, welche Person welchen Geldbetrag oder Gegenstand als Erbe aus dem eigenen Vermögen erhalten soll, also auch Lebensgefährten, Patenkinder, Freunde, Bekannte oder Nachbarn. Was viele nicht wissen: Auch wenn es Angehörige gibt, denen ein Erbteil zusteht, können Erblasser einen Teil ihres Vermögens oder auch das gesamte Vermögen bis auf den gesetzlich vorgesehenen Pflichtteil einer gemeinnützigen Organisation zukommen lassen. Wichtig ist jedoch, das Ganze testamentarisch festzuhalten. Damit die vollständig eigenhändig geschriebene und persönlich unterschriebene Erklärung nicht in falsche Hände gerät, sollte sie idealerweise bei einem Amtsgericht hinterlegt werden. Das Gute: Da gemeinnützige Organisationen von der Erbschaftssteuer befreit sind, kommt das Vermögen immer in voller Höhe beim Empfänger an.

Spenden für Notleidende weltweit 

Aber auch schon zu Lebzeiten kann man jederzeit mit einer Geldspende helfen. Ein Blick in die täglichen Nachrichten reicht aus, um zu sehen, wie groß der Bedarf weltweit ist. Ob in der syrischen Region Idlib, in der 1,6 Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind, oder in weiten Teilen Afrikas, wo seit jeher das Leben ein reiner Überlebenskampf ist. Spenden sind überall gefragter denn je, was sich die Deutschen seit Jahren zu Herzen nehmen. 

Als Spendenweltmeister bekannt, gaben laut im Februar veröffentlichter Zahlen des Deutschen Spendenrats rund 20,5 Millionen Privatleute im Jahr 2018 etwa 5,3 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen und Kirchen. Im Vergleich zum Vorjahr waren das etwa 800.000 Menschen weniger, der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. „Es verstärkt sich der Eindruck, dass diejenigen, die spenden, sich immer stärker in der Verantwortung fühlen, Gutes zu tun“, sagt Daniela Geue, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats e. V. Rückläufig war der Anteil der Spenden für die Not- und Katastrophenhilfe. Er fiel deutlich von 12,6 auf 9,7 Prozent zurück. Blickt man auf die Altersgruppen, wird klar, dass die Generation 60plus mit mehr als der Hälfte am Gesamtspendenvolumen nach wie vor am meisten spendet – was auch auf zunehmende Testamentsspenden zurückzuführen ist.

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