Digitale Vermögensverwaltung

Robo-Advisors im Aufwind

Von Jürgen Ackermann · 2024

Im Zuge der Digitalisierung wird die digitale Vermögensverwaltung immer beliebter. Dabei steigt nicht nur die Nutzung der Robo-Advisors, sondern Nutzerinnen und Nutzer bewerten die Angebote auch positiver als im vergangenen Jahr.

Eine Roboterhand berührt ein digitales Euro-Symbol
Künstliche Intelligenz soll künftig die Renditen in der Kapitalanlage steigern. Foto: iStock / yucelyilmaz

Laut der Plattform „extraETF“ werden derzeit in Deutschland rund 25 Milliarden Euro von Robo-Advisors verwaltet, Tendenz steigend. Und die Zufriedenheit mit dieser digitalen Dienstleistung steigt offenbar auch. So haben Comdirect und Quirion in einer gemeinsamen Studie ermittelt, dass 47 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer und knapp ein Fünftel der Nichtnutzer die Robo-Advisors positiver bewerten als noch 2022.

Die wichtigsten Argumente für die Geldanlage mit Robo-Advisors sind der Umfrage zufolge Selbstbestimmtheit, Zeitersparnis und einfache Anlage auch ohne Vorkenntnisse. Da Robo-Advisors vollständig automatisiert auf Basis von speziellen Algorithmen und wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten, sind sie für Anlegerinnen und Anleger deutlich günstiger als eine klassische Verwaltung. Zu jeder Zeit überwachen die „Robos“ den Aktienmarkt und berechnen, wann welche Anpassungen in der Geldanlage nötig sind, damit langfristig möglichst hohe Renditen erreicht werden. Als eine Alternative zur klassischen Vermögensverwaltung für vermögende Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger gelten die Robo-Advisors allerdings noch nicht. Sie sollen eher Anfängerinnen und Anfängern den Einstieg erleichtern und eine zeitsparende, kostengünstige und langfristig sinnvolle Anlagestrategie bieten.

Digitale Vermögensverwaltung: Neobroker als Alternative

Die Digitalisierung hat auch für Bewegung im Bereich der Online-Broker gesorgt. Diverse Neobroker erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Über eine Software bieten sie Anlegerinnen und Anlegern den Zugang zu weltweiten Handelsplätzen und handeln dort im Auftrag der Investorinnen und Investoren. Das heißt, sie erteilen über die Handelsplattform des jeweiligen Online-Brokers via Smartphone oder PC direkt eine Kauf- oder Verkaufsorder, die der Broker dann ausführt. Dabei sind Neobroker zumeist keine Banken. Vielmehr arbeiten sie mit Partnerbanken zusammen, bei denen die Wertpapierdepots und Verrechnungskonten der Anlegerinnen und Anleger geführt werden. Bei Neobrokern sind die Ordergebühren extrem günstig oder sogar kostenlos. Dies liegt daran, dass sie auf kostengünstigen Direkthandel setzen. Das heißt: Sie handeln nicht über die üblichen Börsenplätze wie Frankfurt, Stuttgart oder auch Xetra. Vielmehr kaufen sie im Auftrag der Kundinnen und Kunden im Direkthandel über Handelsplätze, die an die entsprechenden Banken, wie etwa die Baader Bank oder das Handelshaus Lang & Schwarz, angeschlossen sind. Dadurch müssen die Broker nicht die üblichen Börsengebühren bezahlen. Das macht das Angebot an Wertpapieren zwar etwas kleiner als zum Beispiel bei Direktbanken, doch das stört die meisten Anlegerinnen und Anleger nicht.

Grafik: Prognose zur Entwicklung des verwalteten Vermögens der Robo-Advisors weltweit

Schon gewusst?

Am Bekanntheitsgrad der Robo Advisors muss die Finanzwirtschaft noch kräftig arbeiten. Im Rahmen einer Studie von Comdirect und Quirion erklärten 39 Prozent der Teilnehmenden, dass sie die Anlage-Roboter gar nicht kennen. Bedenklich ist vor allem, dass bei der Vorgänger-Studie im Jahr 2021 der Bekanntheitsgrad sogar noch fünf Prozent höher war. Bekannter könnten die Angebote durch zunehmende Tests von Finanzportalen werden. Auch Stiftung Warentest hat sich bereits um das Thema gekümmert – allerdings schon 2021. Damals schnitt nur eines von 25 Angeboten mit „sehr gut“, dafür aber acht mit „mangelhaft“ ab.

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