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Marktausblick

Geldanlage in Zeiten asynchroner Konjunkturzyklen

Von PineBridge Investments Deutschland GmbH · 2023

Rob Hinchliffe, Portfolio Manager, Head of Global Sector Cluster Research und Ken Ruskin, Director of Research, und Head of Sustainable Investing bei PineBridge Investments, geben einen Marktausblick auf das Jahr 2024.

Rob Hinchliffe Portfolio Manager, Head of Global Sector Cluster Research bei PineBridge Investments

Das weltweit synchrone Wachstum neigt sich seinem Ende zu. Auf China als Motor, der die meisten Volkswirtschaften, Sektoren und Vermögenswerte mit seiner robusten Expansion mitzieht, ist kein Verlass mehr. Stattdessen sind von Region zu Region deutliche Unterschiede bei den Wachstumszyklen zu beobachten.

Während ein synchrones Wachstum passiven Anlagestrategien in die Hände spielen kann, da es weitgehend korrelierte Renditen ermöglicht, dürfte das asynchrone Wachstum im kommenden Jahr aktive Anlagestrategien begünstigen. Überdies bieten längerfristige Themen – wie Nearshoring und grüne Energie – unabhängig vom Konjunkturzyklus Chancen für aktive Vermögensverwalter.

Kernüberzeugungen

1. Angesichts des nunmehr versetzt stattfindenden Wachstums haben die alten Spielregeln über den richtigen Zeitpunkt für den Aktienkauf und -verkauf keine weltweite Gültigkeit mehr, was durchdachte aktive Anlagestrategien in den Fokus rückt.

Die typischen Faustregeln von einst sahen vor, zyklische Aktien zu kaufen, wenn sich die Konjunktur abschwächt und die Gewinnschätzungen abwärts korrigiert werden. Meist bedeutet dies, nicht seiner Intuition zu folgen, sondern dann zuzugreifen, wenn die Bewertungen im Verhältnis zu den kurzfristigen Ertragsaussichten eher hoch scheinen. Bislang hatte das synchrone Wachstum dazu beigetragen, dass diese Regeln weltweit funktionierten, und in Bezug auf China erachten wir sie aufgrund des dortigen Wachstumstiefs auch weiterhin als sinnvoll. Nicht aber für viele US-Zykliker, deren Erträge und Margen trotz der verhaltenen Konjunkturdaten auf Höchststände zusteuern. Aktive Verwalter sind versiert darin, inmitten dieser Differenzen Alpha-Chancen am Aktienmarkt zu erschließen.

2. Aufgrund des in mehreren Sektoren zu beobachtenden Lagerabbaus sind zunehmend Kenntnisse lokaler Entwicklungen im Zusammenspiel mit einer fundamentalen Unternehmensanalyse gefragt. Aufgeblähte Lagerbestände, die es abzubauen gilt: Dieses im Nachgang der Coronapandemie häufige Phänomen begann bei Halbleitern und hat seitdem wie eine Welle auch Konsumgüter, Medizingeräte, Transport, Logistik und die Wohnungswirtschaft im weitesten Sinne erfasst. Die Lagerumschlagszahlen belegen, dass der Lagerabbau in vielen Sektoren erst noch am Anfang steht.

Auch höhere Zinsen spielen hier eine Rolle, da sie bestimmte Wirtschaftszweige besonders hart treffen, etwa den Wohnungssektor, solche Güter, die eine größere Anschaffung darstellen, und lagerintensive Branchen wie Vertriebshändler. Für 2024 gehen wir davon aus, dass der Lagerabbau in manchen Kategorien zu ungewöhnlich niedrigen Auftrags- und Umsatzniveaus führen wird. Aus der allgemeinen Verfügbarkeit von Beständen könnte sich zudem ein Druck auf Unternehmen ergeben, die von den hohen Preisen während der Pandemie profitiert hatten. Dass die Lieferketten wieder reibungsloser funktionieren, kann sich somit auch als zweischneidiges Schwert entpuppen. Die Lagerabbau-Welle erschwert es, sich ein präzises Bild von der tatsächlichen Endverbrauchernachfrage zu machen, und unterstreicht, wie wichtig sowohl gute Kenntnisse der jeweiligen lokalen Situation als auch unternehmensspezifische Analysen sind.

3. Investitionsausgaben im Zusammenhang mit Nearshoring, Dekarbonisierung und grüner Energiegewinnung sind ein längerfristiges Thema für aktive Anleger. Die nach der Coronapandemie beobachtete Tendenz, ausgelagerte Tätigkeiten in näher gelegene Länder zu verlegen („Nearshoring“), hat die Ausgaben des verarbeitenden Gewerbes in den USA in die Höhe schnellen lassen. Zu den Haupttreibern dieser Entwicklung zählt die Tech-Branche einschließlich Halbleitern (die mit dem Chip-Gesetz (Quelle: EU) eine neue Dynamik erfahren haben) und Geräten, wobei Künstliche Intelligenz demnächst dazustoßen dürfte. Die Fertigungsausgaben des Technologiesektors haben sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.

Gewinner des Nearshorings sind unter anderem auf die USA fokussierte Fertigungsunternehmen, Anbieter von Automatisierungsanlagen, die das Nearshoring dadurch ermöglichen, dass sie den Arbeitskräftebedarf senken. Hinzu kommen Banken und Unternehmen, die Konsumgüter anfertigen, in Ländern wie Indien und Mexiko, die von der Verlagerung der Lieferketten profitieren. Auch die Ausgaben für grüne Energien und die Senkung von CO₂-Emissionen steigen an, was Unternehmen zugutekommt, die ihren Kunden bei der Erreichung von Klimazielen helfen. Hierunter fallen die Hersteller von Heizungs- und Klimatisierungsprodukten und von Batterien für Elektrofahrzeuge.

Vor unseren Augen lässt das Ende des weltweit synchronen Wachstums derzeit eine Landschaft voller Alpha-Chancen entstehen. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, anhand eingehender Kenntnisse der lokalen Situation und einer belastbaren Fundamentalanalyse die bestpositionierten Unternehmen ausfindig zu machen – sowohl für die aktuelle Konjunkturphase als auch in Bezug auf längerfristige (und zyklusunabhängige) Trends.

Weitere Anlageeinblicke finden Sie in unserem globalen Anlageausblick auf 2024.

Mehr Informationen

Petra Lugones Targarona
Managing Director, Head of Germany

Telelefon: +49 162 4364913
E-Mail: Petra.LugonesTargarona@pinebridge.com

 

Haftungsausschluss: Anlagen bergen gewisse Risiken, darunter einen möglichen Kapitalverlust. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen lediglich zur Veranschaulichung. Sie sollten nicht als Empfehlung bestimmter Wertpapiere, Strategien oder Anlageprodukte verstanden werden. Die Informationen stellen eine allgemeine Einschätzung der Märkte zu einem bestimmten Zeitpunkt dar und sind keine Garantie für zukünftige Performanceergebnisse oder Marktbewegungen. Dieses Material stellt keine Anlage-, Finanz-, Rechts- oder Steuerberatung, kein Anlageresearch oder Produkt einer Researchabteilung dar. Es darf weder als Angebot zum Verkauf noch als Aufforderung zu einem Angebot zum Kauf eines Wertpapiers oder Anteils an einem Fonds oder eine Empfehlung für ein Anlageprodukt oder eine Strategie aufgefasst werden. PineBridge Investments gibt auf der Grundlage der in diesem Dokument enthaltenen Informationen keine Handlungsempfehlung ab bzw. fordert nicht zu einem bestimmten Handeln auf. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Meinungen, Prognosen oder zukunftsgerichteten Aussagen sind lediglich diejenigen des Autors. Sie können von den Einschätzungen oder Meinungen anderer Bereiche von PineBridge Investments abweichen und dienen nur zur allgemeinen Information zum angegebenen Datum. Einschätzungen können auf Daten Dritter beruhen, die nicht unabhängig geprüft werden. PineBridge Investments genehmigt oder befürwortet keine erneute Veröffentlichung oder Weiterleitung dieses Materials. Sie tragen die alleinige Verantwortung dafür, auf Grundlage Ihrer Investmentziele, Ihrer finanziellen Situation und Risikotoleranz zu entscheiden, ob ein Investmentprodukt oder eine Strategie für Sie geeignet ist.

Kontakt

PineBridge Investments Deutschland GmbH
Maximilianstraße 13
80539 München
Web: https://www.pinebridge.com

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