Investitionen und Finanzierung

Ohne Risiko keine Rendite

Von Jens Bartels · 2023

Junge Unternehmen sind Treiber für wirtschaftliche Dynamik und Erneuerung. Sie entwickeln neue Märkte, fordern etablierte Firmen heraus und beleben den Wettbewerb. Entsprechend wichtig für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ist es, die Finanzierungmöglichkeiten für Start-ups zu verbessern.

Eine Hand, die einen Kugelschreiber hält, tippt auf einem Laptop. Zusätzlich sieht man ein virtuelles Diagramm.
Deutsche Gründer brauchen starke Investoren. Foto: iStock / Sakorn Sukkasemsakorn

Steigende Zinsen, sinkende Bewertungen und zurückhaltende Investoren: Deutsche Jungunternehmen haben im vergangenen Jahr deutlich weniger frisches Kapital erhalten als im Jahr zuvor. Insgesamt flossen laut dem aktuellen Start-up-Barometer 9,9 Milliarden Euro an deutsche Start-ups – 43 Prozent weniger als 2021. Dies markiert aber immer noch den zweithöchsten Ganzjahreswert, seit die Unternehmensberater von EY das Barometer veröffentlichen. Es wird also weiter investiert, wenn auch weniger und mit anderen Rahmenbedingungen: Investoren achten mehr auf Rentabilität als auf langfristige Wachstumsversprechen. Start-ups sind gefordert, sich darauf einzustellen und einen klaren Weg zur Profitabilität aufzuzeigen.

Finanzierungswege durch durch Investitionen und Finanzierung verbessern

Eines der Kernprobleme der Gründerszene bleibt die Finanzierung. Nur 37 Prozent der im Rahmen des „Start-up Monitors 2022“ befragten Start-ups sind mit dem Zugang zu Kapital und Investitionen zufrieden. So bevorzugen beispielsweise 44 Prozent die Finanzierung über Venture Capital (VC), aber nur 19 Prozent haben Zugang zu Wagniskapital. Ähnlich sieht es bei der Nachfrage nach strategischen Investoren aus. 43 Prozent wünschen sich strategische Investoren als Geldgeber, aber nur 16 Prozent können diese Möglichkeit nutzen.

Kapitalmarkt stärken

Grundsätzlich gilt: Der deutsche Kapitalmarkt muss moderner und leistungsfähiger werden. Auch wenn Deutschland also mittlerweile über ein gut ausgebautes und international anerkanntes Ökosystem aus Investoren, Business Angels, Gründenden und Wissenschaft verfügt und auch das Interesse an Wagniskapital-Investitionen in den vergangenen Jahren gestiegen ist, bleiben die Finanzierungsmöglichkeiten für junge Unternehmen dennoch ausbaufähig. So befindet sich Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin nur im Mittelfeld, wenn man beispielsweise die Anteile der Wagniskapital-Gesamtinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt betrachtet. Vor allem im Spätphasensegment und damit bei größeren Finanzierungsrunden geben ausländische Investoren vor allem aus den USA und Asien immer noch den Ton an. Dies gibt mit Blick auf die technologische Souveränität, die Innovationskraft und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa zu denken. Deswegen ist die Hoffnung groß, dass die Bundesregierung mit ihrem geplanten Zukunftsfinanzierungsgesetz die Leistungsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts stärkt und damit auch die Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups langfristig verbessert.

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