Aktien Investment

Wenn der Schneeball erst mal rollt

Von Katharina Lehmann · 2024

Ein Investment in Aktien lohnt sich vor allem für langfristig orientierte Anleger. Denn erst über Jahre und Jahrzehnte entfalten Beteiligungen an solide wirtschaftenden Unternehmen ihre ansehnlichen Renditechancen. Wichtig dabei: auch in unsicheren Zeiten nicht vorschnell auf den Verkaufsbutton drücken!

An der Börse führt kein Weg vorbei.
An der Börse führt kein Weg vorbei. Foto: iStock / Userba011d64_201

Von Dividenden leben, für Tim Schäfer ist das heute zumindest in der Theorie schon möglich. „Meist reinvestiere ich die Ausschüttungen aber automatisiert. Dann gibt es beim nächsten Mal noch höhere Dividende – mit der Zeit entsteht ein Schneeball, der immer größer wird“, erklärt der Finfluencer, Finanzjournalist und Börsenkenner, der selbst seit den späten 90er-Jahren an der Börse aktiv ist. Damit das funktioniert, müsse man Aktien aber lange, am besten über Dekaden laufenlassen. „Kursanstiege von 10.000 Prozent und mehr erreicht nur, wer Aktien von Wachstumsunternehmen kauft und nicht gleich bei 50 Prozent Plus wieder verkauft. Nur wenn sich die Gewinne immer wieder akkumulieren können, lassen sich Hunderttausende Euro verdienen.“ Doch Schäfer hat nicht nur High-Performer im Depot, sondern auch Werte, die sich halbiert haben oder gar wertlos ausgebucht worden sind. Seinem Gesamterfolg tut das aber keinen Abbruch: Rund 2,7 Millionen Dollar war sein Depot Ende März dieses Jahres wert – etwa drei Viertel entstanden allein durch die Wertzuwächse.

Vermögensaufbau mit Zeit: Aktien Investment

Und das könne jeder, ist Schäfer überzeugt. „Am Anfang kann man sich gar nicht vorstellen, wie groß so ein Depot werden kann. Aber mit Zeit, Geduld und regelmäßigen Investitionen kann sich jeder ein erhebliches Vermögen aufbauen.“ Dabei führt an der Börse aber kein Weg vorbei. Denn während die Zinsen auf Tages- und Festgeld laut dem Vergleichsportal Tagesgeldvergleich.net derzeit um die drei Prozent schwanken, rentieren Aktienanlagen im Schnitt mit rund sieben Prozent pro Jahr – Kurseinbrüche wie durch die Coronapandemie oder die Finanzkrise bereits eingerechnet.

Ein Rechenbeispiel: Wer nach Ausbildung oder Studium mit 25 Jahren beginnt, breit gestreut in den Aktienmarkt zu investieren – zum Beispiel über einen Welt-ETF – und bis zum Renteneintritt im Alter von 65 Jahren monatlich 100 Euro zurücklegt, kommt bei der Durchschnittsrendite von sieben Prozent pro Jahr auf ein Vermögen von 248.000 Euro. Davon kommen nur 48.000 Euro aus Einzahlungen, stolze 200.000 Euro stammen aus Erträgen.

Klar muss aber auch sein: Ein Investment an der Börse schwankt über die Jahre kräftig im Wert. Krisen sorgen immer wieder für Kurseinbrüche von bis zu 50 Prozent und mehr. Solche Crashs müssen Anleger aushalten – Mutige nutzen diese Zeiten gar zum beherzten Nachkaufen. Hilfreich kann es sein, einen Teil des Geldes in schwankungsärmere Anlageformen zu stecken – zum Beispiel in Immobilien, Anleihen oder Edelmetalle. Zudem gilt: je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Verlustwahrscheinlichkeit an der Börse. So zeigen Studien: Wer ein Jahr lang anlegt, erleidet mit 30-prozentiger Wahrscheinlichkeit einen Verlust. Schon bei fünf Jahren Geduld reduziert sich die Verlustwahrscheinlichkeit auf 16 Prozent, nach 20 Jahren und mehr liegt die Verlustwahrscheinlichkeit bei null Prozent.

Schon gewusst?

Ein fulminantes erstes Quartal

In den ersten drei Monaten dieses Jahres kannten die Aktienmärkte nur eine Richtung: nach oben. So legte der DAX allein im ersten Quartal um 10,36 Prozent zu; der S&P 500 um 10,71 Prozent und der europäische Leitindex Stoxx 600 immerhin um 7,24 Prozent.

Array
(
    [micrositeID] => 12
    [micro_portalID] => 27
    [micro_name] => Worin investieren?
    [micro_image] => 4582
    [micro_user] => 1
    [micro_created] => 1455630772
    [micro_last_edit_user] => 1
    [micro_last_edit_date] => 1567513253
    [micro_cID] => 246
    [micro_status] => 1
    [micro_cache] => 0
    [deleted] => 0
)