Vermögensverwaltung

Mehr Zeit für Alternativen

Von Jens Bartels · 2024

Gerade in Zeiten, in denen die Finanzmärkte volatil sind, ist es zentral, sein Portfolio wetterfest auszurichten. Wer sich aber nicht ständig über das Finanzmarktgeschehen informieren möchte, kann sein Vermögen auch in professionelle Hände geben. Auf diese Weise ist auch der Zugang zu exklusiven Anlageklassen möglich.

Ein Laptopbildschirm mit einem Aktienkurs darauf.
Vermögensverwalter entwickeln individuelle Strategien für das Portfolio. Foto: iStock / N. Maneerat

Nie hatten Deutschlands unabhängige Vermögensverwalter mehr Kunden als im vergangenen Jahr. Durchschnittlich berieten die Unternehmen Ende 2023 knapp über 600 Personen. Dies geht aus der jährlichen Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung an der TH Aschaffenburg hervor. Die aktuelle Studie zeigt außerdem, dass acht von zehn Vermögensverwaltern auch in diesem Jahr damit rechnen, dass die Zahl ihrer Kunden steigt. Gleichzeitig wuchs laut der Erhebung ebenso das durchschnittlich verwaltete Vermögen der Unternehmen – und zwar auf mehr als 495 Millionen Euro pro Vermögensverwalter, wobei der Median bei 265 Millionen Euro liegt. 

Aber auch wenn die Zahlen gut klingen: Dass die durchschnittliche Zahl der Kunden pro Vermögensverwalter steigt, könnte damit zusammenhängen, dass es immer wieder Zusammenschlüsse oder Marktaustritte bei den Vermögensverwaltern gibt. Die Zahl der Unternehmen, die über eine BaFin-Lizenz als Wertpapierinstitut verfügen und damit Vermögensverwaltung anbieten dürfen, ist schließlich seit Jahren rückläufig. Auch das könnte die durchschnittliche Kundenzahl weiter steigen lassen. 

Vermögensverwaltung: Persönliche Strategie im Fokus

Unabhängig von dieser Entwicklung greifen insbesondere Kunden mit komplexen finanziellen Bedürfnissen und größerem Vermögen gerne auf Vermögensverwaltungen zurück, da sie eine Reihe wertvoller Vorteile bieten. So entwickeln Vermögensverwalter maßgeschneiderte Strategien, die auf Anlageziele, Anlagehorizont und Risikoprofil ihrer Kunden abgestimmt sind. Außerdem helfen die Experten dabei, durch fundierte Analysen und Diversifikation Risiken zu minimieren und Kundenportfolios an Marktveränderungen und geopolitische Verschiebungen flexibel anzupassen. Ein Beispiel dafür ist der wachsende Fokus auf nachhaltige Investitionen (ESG) und Technologiewerte. Darüber hinaus bieten Vermögensverwaltungen Zugang zu exklusiven Anlageklassen wie Pri­vate Equity, Immobilienfonds oder Hedgefonds, die häufig hohe Mindestinvestitionen erfordern. Neben der Anlageberatung kümmern sich Vermögensverwalter oft auch um Nachlassplanung und steuerliche Optimierung, was für den langfristigen Erhalt des Vermögens entscheidend ist.

Wandel durch KI

Allerdings steht die gesamte Vermögensverwaltungsbranche vor einem tiefgreifenden Wandel. Laut einer neuen Umfrage von PwC erwarten vier Fünftel der befragten Vermögensverwalter einen Wachstumsschub durch neue Technologien, und 84 Prozent gehen davon aus, dass sich hierdurch ihre betriebliche Effizienz verbessert. Für die Analyse hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft 264 Vermögensverwalter und 257 institutionelle Investoren aus 29 Ländern und Regionen befragt. Diejenigen, die schnell Potenziale aus Tech-as-a-Service-Angeboten für den Produktvertrieb, das Portfoliomanagement sowie Risiko- und Datenanalysen nutzen, könnten Prognosen zufolge bis 2028 eine zusätzliche Umsatzsteigerung von zwölf Prozent erzielen. Gleichzeitig müssen die Organisationen sicherstellen, dass sie ihre Mitarbeitenden mit den notwendigen digitalen Fähigkeiten aus- und weiterbilden, um wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben.

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