Sachwerte

Verdienen mit Immobilien, Oldtimern oder Comics

Von Thomas Bleibtreu · 2016

 Blick mit Lupe auf Briefmarkensammlung

Unter den Sachwerten gelten Häuser als besonders attraktive Kapitalanlagevariante, genießen sie doch den Ruf wertbeständig und inflationssicher zu sein. Aber auch Kunst, alte Autos und sogar Comics sind unter bestimmten Umständen für Investoren interessant.

Für Sparer, die etwa auf Zinsgewinne spekulieren, sind die Zeiten schon seit Jahren alles andere als rosig. Kreativität und auch Risikobereitschaft sind gefragt, wenn man derzeit noch zu erklecklichen Renditen kommen will.

Dies ist auch der Grund, warum immer häufiger Sachwerte ins Gespräch gebracht werden. Immobilien, Edelmetalle, Diamanten oder einzelne Wirtschaftsgüter – in ihrer ganzen Bandbreite gelten sie als Anlagen, die Schutz vor Verwerfungen oder Inflation in einzelnen Geldwährungen bieten können. Immer öfter werden auch Holz- und Waldinvestments als nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Geldanlagen beworben. Im vergangenen Jahr haben allein die Mitglieder des Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen (bsi) für ihre Anleger wieder die stattliche Summe von 8,9 (Vorjahr 10,3) Milliarden Euro neu in Sachwerte wie etwa Immobilien, Schiffe oder Luftfahrzeuge investiert.

Sachwerte: Wertschwankungen inklusive

Handelt es sich bei solchen Investitionen um eine absolut „sichere Bank“? Eher nicht, denn auch der wirtschaftliche Wert solcher Güter schwankt. Immobilien können etwa durch Marktentwicklungen oder Veränderungen ihrer Umgebung an Wert verlieren. Und auch Gold und Silber haben börsennotierte Kurse, die stark steigen, aber auch stark und nachhaltig fallen können. Eine pauschale Aussage, Sachwertanlagen wie Immobilien, Gold, Diamanten oder Kunstgegenstände seien „sicher”, lässt sich also nicht treffen.

Dennoch gelten vor allem Immobilien als eine vergleichsweise wertbeständige und inflationsgeschützte Anlage. So hat der Statistik-Dienstleiter Statista in einer Umfrage 1.000 Bundesbürger danach befragt, wie sie im Fall einer verschärften Eurokrise ihr Geld anlegen würden. Rund ein Drittel gab an, es in Immobilien zu investieren – rund 25 Prozent setzten weiterhin auf Gold. Firmenanteile oder Fremdwährungen hingegen hielten die Wenigsten für attraktiv.

Die Wertattraktivität von Immobilien gilt vor allem für Gebäude, die am „richtigen Ort“ stehen, also die richtige Lage haben und zu einem günstigen Zeitpunkt erworben wurden. Hinzu kommt nicht zuletzt das mietfreie Wohnen im Alter. Dies ist zweifellos für die meisten Menschen das Hauptmotiv für den Bau oder Kauf einer Immobilie. Mit einer langfristigen Wertsteigerung gelten Immobilien als sichere und solide Geldanlage.

Immobilienerwerb rechnet sich langfristig

Überhaupt ist laut Stiftung Warentest nicht zuletzt aufgrund des günstigen Zinsumfeldes die Chance groß, dass sich ein Immobilienerwerb langfristig rechnet. Aber ob der Wert einer Immobilie tatsächlich steigt, hängt eben auch von der Marktentwicklung ab. Deshalb sollte man als angehender Immobilieninvestor skeptisch sein, wenn der Preis für ein Haus oder eine Wohnung schon heute sehr hoch ist. Sollte das Preisniveau am Markt wieder sinken, droht nicht selten ein Verlustgeschäft.

Als reine Kapitalanlage werden eigene Immobilien aber oft überschätzt. So besitzen laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW/Berlin) rund sieben Millionen Deutsche eine Immobilie als Kapitalanlage. Doch mit der Vermietung ihrer Wohnungen erzielen Hauseigentümer nur eine geringe Rendite. Ein Drittel verdient mit der Vermietung sogar überhaupt nichts, ergab eine DIW-Studie. Hauptgrund seien oft hohe Kosten für die Instandhaltung und die Verwaltung.

Wer unter dem Gesichtspunkt „Kapitalanlage“ Gemälde, Schmuck, alte Autos oder Motorräder erwerben will, sollte ein entsprechendes Fachwissen mitbringen oder sich von Experten umfassend beraten lassen. Die Märkte für derartige alternative Sachwerte sind intransparent und noch weit weniger kalkulierbar als der Aktienmarkt. Auf jeden Fall sind dem Markt für Sachwerte kaum Grenzen gesetzt. So lässt sich durchaus auch mit alten Comic-Heften Geld verdienen. Beispiel: Superman. Ganze zehn Cent zahlten Käufer 1938 für ein Heftchen mit dem ersten Superman-Cover. Im August 2016, also 78 Jahre später, wechselte das Heftchen bei einer Versteigerung in den USA für knapp eine Million Dollar den Besitzer.

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