Festgeld

Sicherheit zählt mehr als Rendite

Von Paula Lehmann · 2015

Deutsche Banken knausern beim Festgeld-Zinssatz. Mehr als ein Prozent ist selten drin. Wollen Sparer mehr, lohnt ein Blick über die Grenze. Denn vor allem Banken im europäischen Ausland locken derzeit mit höheren Zinsen auf Festgeld. Aufpassen müssen Sparer allerdings, wenn sie den Euroraum verlassen.

Das Festgeld ist eine der beliebtesten Sparformen der Deutschen: 22,3 Prozent der Bundesbürger legen ihre Ersparnisse regelmäßig für vorher festgelegte Zeiträume fest, ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Emnid im Auftrag der Postbank. Beliebter sind noch das Girokonto –46,8 Prozent lassen ihr Guthaben dort – sowie das Tagesgeldkonto mit 39,8 Prozent und das klassische Sparkonto mit 33,3 Prozent.

Zinsen auf Minium geschrumpft

Sehr zum Unmut der deutschen Sparer allerdings sind die Zinsen auf das beliebte Festgeld aufgrund der Leitzinssenkungen der vergangenen Jahre immer weiter geschrumpft: Weniger als ein Prozent zahlen die deutschen Banken auf einjährige Anlagen. Und auch die mündelsichere zehnjährige Bundesanleihe lockte zuletzt mit einer Rendite von rund 0,6 Prozent.

Doch trotz der niedrigen Zinsen bleiben die Deutschen ein Volk von vorsichtigen Sparern: Nach Angaben des Sparkassen-Vermögensbarometers sind ihnen beim Vermögensaufbau Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit am Wichtigsten. Erst an vierter Stelle nennen die befragten Sparer die Höhe der Rendite.

Trotz der niedrigen Zinsen bleiben die Deutschen ein Volk von vorsichtigen Sparern.

Zins im Ausland höher

Wer jedoch mit dem als sicher geltenden Festzins zumindest eine erträgliche Rendite erwirtschaften möchte, muss lange suchen – und wird oft im Ausland fündig. So bietet zum Beispiel die französische Crédit Agricole Consumer Finance auch deutschen Sparern einen Zinssatz von 1,6 Prozent für ein einjähriges Festgeld; für drei Jahre sind es sogar 1,9 Prozent. Und auch eine weitere Tochter der Genossenschafts-Großbank Crédit Agricole – die Creditplus Bank – buhlt mit veritablen Zinssätzen um Kunden aus ganz Europa. Konkurrenz bekommen sie aus den Niederlanden. Hier locken die Großbank ABN Amro sowie die Tochter der Autoleasing-Gesellschaft Leaseplan, die Leaseplan Bank mit attraktiven Zinsen. Alle bieten Zinsen von mehr als einem Prozent für das Festgeld mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren.

Aufpassen müssen Verbraucher allerdings, wenn sie ihr Geld außerhalb der Eurozone in Fremdwährungen anlegen. Denn dann droht das Währungsrisiko. So gibt es im ungünstigen Fall trotz verlockender Zinssätze aufgrund der Kursänderung am Ende der Laufzeit gar weniger als das eingezahlte Geld zurück. So fiel zum Beispiel der Kurs der norwegischen Krone in den vergangenen zwei Jahren um 14,94 Prozent – ein Kursverlust, den auch der in Norwegen übliche deutlich höhere Festgeld-Zinssatz nicht wettmachen kann.

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