Sachwerte

Kostbare Realitäten

Von Karl-Heinz Möller · 2017

Ein Paar betrachtet in einer Galerie Kunst. Sachwerte bilden eine attraktive Geldanlage

Gold und Silber, Briefmarken, Antiquitäten, Gemälde, alte Traktoren, Sportwagen, Mauern oder Grund und Boden – Geldanlagen in Dinge, die man anfassen kann, sind so vielfältig und spannend wie das Leben. Als Vorteile wären zu nennen: physikalisches Vorhandensein, individueller Mehrwert, Dekoration und Design, Gebrauchswert. Sicher ist: Gegenstände, Mobilien und Immobilien diversifizieren das Depot.

Unabhängig von der Marktentwicklung an der Börse oder den obskur anmutenden Zinsen bei der Bank besitzen Sachwerte ihre eigene Konjunktur. Vorteil: Investitionen in dieses Umfeld entwickeln eine unabhängige Dynamik, je nach Art und Qualität. Nachteil: An Beispielen wie Wälder, Immobilien, Windparks, Photovoltaik-Anlagen und Wasserkraftwerken wird klar, dass jeweils umfangreiche Kenntnisse der Materie vorliegen sollten, wenn ein Engagement in eines dieser Segmente in Frage kommt. Investitionen in Sachwerte sind handverlesen auszuwählen!

Es ist bezeichnend, das renommierte Stiftungen wie diese der Universitäten von Yale und Harvard ein erklecklichen Teil ihres treuhänderisch verwalteten Vermögens börsenunabhängig anlegen. Sachwertinvestments sind eine unternehmerische Form der Kapitalanlage. Anleger beteiligen sich am Kauf, dem Betrieb oder dem Verkauf eines Anlageobjektes. Welches Risiko dabei entsteht, zeigt die Insolvenz von Airberlin. Nahezu alle Flugzeuge der Airline sind geleast und stecken teilweise in Flugzeugfonds, deren Anleger auf eine bestimmte Rendite hoffen. Ob sie dabei Abstriche machen müssen, ist wahrscheinlich, auch wenn Lufthansa und Easyjet die Flotten übernehmen.

Professionell gemanagte Fonds sind die geeignete Alternative für den privaten Anleger

Anleger, die gerne in Sachwertefonds mit ansprechenden Renditen investieren, sollten eine clevere Mischung verschiedener Anlageobjekte wählen, um das Risiko zu verteilen. Länge der Laufzeit, Höhe der Investition und Verfügbarkeit wären relevante Kriterien. Sie sind in der Regel individuell nach Anlagezielen und Risikomentalität geordnet. Wie üblich zählen bei der Auswahl von Fonds vor allem Seriosität und Erfolgshistorie des Managements.

Aktuell erfreut sind Anleger, die zur rechten Zeit in den Immobiliensektor investierten. Zweistellige Wertzuwächse in den Städten sind wegen der hohen Nachfrage situativ möglich. Aber dieser Markt ist nicht ohne Verdruss, wie an den zahlreichen Krisen abzulesen ist. Entweder fehlt das richtige Timing, oder das Geld fließt in falsche Objekte, oder die Mischung in den Fonds funktioniert nicht optimal.

Quelle: PwC; Urban Land Institute, 2017

Sachwerte: Von der Mischung im Depot hängt die Rendite ab

Beim Kauf und Verkauf ist darüber hinaus zu berücksichtigen, dass zum einen die Preise bereits ein hohes Niveau erreichten. Andrerseits taucht spätestens nach einem rundherum gelungenen Verkauf die Frage auf: Wohin mit dem Geld? Denn immerhin erwirtschaftet eine Immobilie einen regelmäßigen Cashflow. Ein viel diskutiertes Thema ist das Wohnen in der eigenen Immobilie und ob es sich rechnet. Inklusive Finanzierung und Instandhaltung, ist sie hierzulande in heutiger Situation eine sinnvolle Maßnahme, wenn Details wie Lage, Substanz, Gegenwartswert und Perspektive das Investment wiederspiegeln.

Geht es um eigene Mietshäuser, werde laut Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW die Erträge oft überschätzt. Rund sieben Millionen Deutsche besitzen demnach eine solche Immobilie als Kapitalanlage. Mit der Vermietung ihrer Wohnungen erzielten Hauseigentümer nur eine geringe Rendite. Ein Drittel verdiene insgesamt gar überhaupt nichts. Hauptgrund seien oft hohe Kosten für die Instandhaltung und die Verwaltung. 

Ein illustres und kreatives Element des Depots stellen Kunstobjekte, Oldtimer oder Folianten und ähnliche Sachwerte dar. Anleger, die hier vielleicht ihrem Hobby nachgehen, brauchen eher keine Beratung. Zumal das Vergnügen am Objekt und die Spur dorthin zu finden, vornehmlich der Sinn eines Engagements dieser Art ist. Bleibt zu erwähnen, dass in solchen Verhältnissen der Umfang eines Portfolios besser im hohen sechsstelligen, oder noch besser siebenstelligen Eurobereich liegt. Dann verflüchtigen sich eventuelle Verluste einfach.

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