Nachhaltige Investments

Nicht der Glaube, die Tat zählt

Von Karl-Heinz Möller · 2017

Windkraftanlagen können ein attraktives nachhaltiges Investment sein

Nach den meisten Umfragen zum Thema ‚Ökologisches Verhalten‘ ist die Mehrheit der deutschen Bürger für ein aktives, die Umwelt schonendes Agieren. Allerdings: Geldanlagen in Wertpapiere mit diesem Hintergrund steigen zwar kontinuierlich in Anzahl und Wert, machen insgesamt aber nur einen relativ geringen Anteil an der Gesamtmenge aus.

Die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien hat in den vergangenen Jahren bei institutionellen Investoren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Konkreter geht es um „Environment, Social, Governance (ESG)“, also um Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Der Begriff ist mittlerweile international in Unternehmen als auch in der Finanzwelt etabliert. Er bringt zum Ausdruck, ob und wie bei Entscheidungen von Unternehmen und in der unternehmerischen Praxis sowie bei Firmenanalysen von Finanzdienstleistern ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung bewertet werden. 

Bestimmte Segmente oder Geschäfts­praktiken werden ausgeschlossen.

Impulse für eine intensivere Beschäftigung mit diesem Thema kamen aus den verschiedensten Richtungen. Diverse Umweltkatastrophen, Skandale bei VW und anderen Automobilherstellern, Nuklearkatstrophen, das Klimaabkommen von Paris und das internationale Bekenntnis zum Klimaschutz im Dezember 2015, schufen eine zunehmende Sensibilitat gegenuber Klimaveranderungen.

Altersvorsorge unter Berücksichtigung von Kriterien der Nachhaltigkeit

Auch regulatorische Bestimmungen in Bezug auf Nachhaltigkeit folgten, wie beispielsweise die Verabschiedung einer neuen Richtlinie im EU-Parlament im Jahr 2016, der zufolge Pensionsfonds zur betrieblichen Altersvorsorge künftig nur noch unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und Governance-Kriterien (ESG) investieren dürfen. 

Anleger haben die Möglichkeit, direkt Geld in Unternehmen zu investieren, die ihren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen oder über den Kauf von Anteilen an der Börse. Als Richtschnur können Indizes dienen, die Unternehmen gemäß ESG-Richtlinien enthalten. Beispiele dafür sind die führende Indizes weltweit: Dow Jones Sustainability Index (DJSI) , FTSE4GOOD, MSCI World ESG Index. Oder Indizes an deutschsprachigen Börsen, dazu gehören: DAXglobal Sarasin Sustainability Germany Index EUR, Naturaktienindex (NAI), STOXX Sustainability Indices.

Nachhaltige Investments: Fonds bieten im Paket Unternehmen mit sauberer Weste 

Nahezu alle Branchen kommen für ein Investment infrage. Bestimmte Segmente oder Geschäfts­praktiken werden allerdings ausgeschlossen, beispielsweise Aktien von Rüstungs- oder Atom­konzernen oder Unternehmen, die für Kinderarbeit bekannt sind. Der sogenannte Best-in-Class-Ansatz ist ein alternatives Modell. Alle Branchen sind erlaubt, die für eine Anlage infrage kommen. Die Wahl fällt letztlich auf die saubersten Gesellschaften. So könnten auch Ölkonzerne und Chemiefirmen in die Fonds gelangen. 

Für Anleihen und Rentenfonds gelten ähnliche Kriterien. Bei den Staatspapieren stehen die internationalen Nachhaltigkeits-Rankings der Länder im Vordergrund. Sogenannte Green Bonds legen Investorenkapital in Projekten an, die besonders nachhaltig und klimafreundlich arbeiten. Das kann der Bau von Windkraftanlagen oder Photovoltaik sein. Allerdings gibt es kein Reglement, das festlegt, wann ein Projekt besonders klimafreundlich ist.

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