Sachwerte

Konjunktur für Zusatznutzen

Von Thomas Bleibtreu · 2015

 Schatzkiste mit Goldmünzen

In Niedrigzinsphasen verzichten viele deutsche Anleger auf Milliarden Euro. Auf der Suche nach einträglicheren Investments landet der Investor daher bei Sachanlagen wie Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe, Uhren, Gemälde. Doch Vorsicht: Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.

Nach einer Analyse des genossenschaftlichen Dachinstituts DZ Bank sind den Anlegern hierzulande in den vergangenen fünf Jahren wegen der Niedrigzinsphase Einkünfte in Höhe von 190 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen. Und die häufig zitierte Zinswende lässt auf sich warten. Was aber können Anleger tun, die ihr Kapital sichern und vielleicht sogar eine erkleckliche Rendite erzielen wollen? Nur etwa sieben Prozent des gesamten Privatvermögens in Deutschland ist derzeit in Aktien angelegt. Zu den Favoriten gehört diese Anlagealternative also derzeit nicht. Immer häufiger greifen Anleger zu Sachwerten. Etwas Greifbares wie das Investment in Immobilien, Edelmetalle, Diamanten oder Nischenprodukte wie Palmöl oder Sandelholz. Im vergangenen Jahr haben beispielsweise allein die Mitglieder des Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen (bsi) 10,3 Milliarden Euro neu in Sachwerte wie Immobilien oder Mobilien wie Schiffe oder Luftfahrzeuge investiert. Sie sind auch als Beimischungen in großen Portfolios interessant.

Sachwerte: Boom in den Megacities

Die Risiken bei Sachwerten sind dabei nicht zu unterschätzen. Ihr wirtschaftlicher Wert unterliegt Schwankungen. So können etwa Immobilien durch Marktentwicklungen schnell ihren Wert verändern. Gold und Silber haben börsennotierte Kurse, die stark steigen aber auch stark und nachhaltig fallen können. Populär ist gegenwärtig die Geldanlage in Immobilien. Die Wertsteigerungen und lukrativen Vermietungsrenditen konzentrieren sich zumeist auf Metropolregionen wie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart.

Beimischungen im Depot beleben die Rendite

Bei den Rohstoffen stecken vor allem Öl und Gas in einer Baisse. Investments sind hier eine Wette auf die Weltkonjunktur. Die aktuellen Wachstumsrückgänge in den Emerging Markets und in China lassen die Preise sinken wie auch das Überangebot an Erdöl. Der Blick in kleine Nischen kann sich lohnen, wenn es sich um Produkte handelt, bei denen die Nachfrage exorbitant und das Angebot klein ist. Ein Beispiel ist Sandelholz, dessen Substanzen für die Pharma- und Kosmetikindustrie Bedeutung erlangen. Die fast ausgestorbene aus Indien stammende Pflanze wird in Australien wieder kultiviert und in Sandelholzbaum-Plantagen hochgezogen. Das Unternehmen Tropical Forestry Services TFS bietet via Fondsgesellschaften, beispielsweise von Jäderberg & Cie, Beteiligungen an. Risiken wie Wetterschäden, Schädlinge und der fremde Währungsraum sind nicht klein. Aber solche exotischen Beimischungen können ein Depot wegen der attraktiven Renditen
dynamisieren.

Sachwerte sind eine interessante nlagealternative. Aber sie setzen auch Sachverstand vorraus.

Wer unter dem Gesichtspunkt „Kapitalanlage“ Gemälde, Schmuck, alte Autos oder Motorräder erwerben will, sollte ein entsprechendes Fachwissen mitbringen oder sich von Experten umfassend beraten lassen. Die Märkte für derartige alternative Sachwerte sind intransparent und noch weit weniger kalkulierbar als der Aktienmarkt. Allerdings: Sie spenden ideellen Zusatznutzen.

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