Wertpapieranlage

Kaufen, halten, verkaufen?

Von Karl-Heinz Möller · 2015

 Aktienkurse. Thema: Wertpapieranlage

Anleger, die an die Qualität und das Know-how großer deutscher und internationaler Unternehmen glauben, investieren in Aktien. Sie bilden für Aktiengesellschaften ein Lebenselixier zur Finanzierung ihrer Innovationen. In der Finanzwelt sind Sie das Salz in der Suppe, bringen Würze in Depots.

Wer frühzeitig in Wertpapiere investierte, dürfte heute einen attraktiven Mehrwert auf dem Konto haben. Nahezu alle Statistiken zeigen: Die langfristige Anlage in Wertpapiere lohnt sich. Aktien schneiden dabei in der Regel sehr gut ab. Das Deutsche Aktieninstitut rechnet vor: Wer 20 Jahre jedes Jahr 1.000 Euro – insgesamt 20.000 Euro – bei der Bank, Sparkasse oder Volksbank auf sein Sparkonto einzahlte, verfügt bei dem derzeitigen Zinsniveau von selten über zwei Prozent am Ende über ein Vermögen von knapp 25.000 Euro vor Kosten und Steuern. Bei einer durchschnittlichen Aktienrendite am deutschen Aktienmarkt, die historisch über diese Zeiträume fast nie unter sechs Prozent lag, erhält der Anleger dagegen ein Endvermögen von fast 39.000 Euro.

Wertpapieranlage: Ohne Aktien stottert der Renditemotor

Trotz Rekordhausse an den Börsen, Rekorddividenden und historisch niedriger Zinsen auf Bankeinlagen lassen sich die Deutschen nur schwer für die Aktien- oder Aktienfondsanlage begeistern. Es fehlt hierzulande eine Aktienkultur wie in den angelsächsischen Ländern. Im Gegenteil: Das Vertrauen in Aktien und die Zahl der Aktienanleger sinkt laut Studien. Aktien und Aktienfonds spielen mit einem Anteil am Geldvermögen von gerade einmal gut sieben Prozent eine vernachlässigbare Rolle. Allein im Jahr 2014 kehrten fast eine halbe Million Anleger der Aktienanlage den Rücken. Dabei stieg im vorigen Jahr der deutsche Leitindex erstmals über die Marke von 10.087 Punkten und legte um 4,31 Prozentpunkte zu. 2013 waren es sogar 22,8 Prozentpunkte und gegenwärtig liegt der DAX trotz der zwischenzeitlichen Abschwünge im Plus.

Für viele Anleger sind Aktienfonds das Mittel der Wahl. Nicht weniger als 9247 Publikumsfonds stehen laut der Fondsanalysten von Lipper zur Wahl. Mit etwa 44 Prozent stellen Aktienfonds die größte Gruppe vor Misch-, Anleihe-, Geldfonds und sonstigen Fonds.

In der Ruhe liegt die Kraft. Zu viel umschichten kostet Performance.

Wer sich für die Aktie entscheidet, hat die Qual der Wahl, national und international. Bei einem direkten Engagement wäre das Naheliegende die 30 DAX-Werte, also deutsche AGs. Die Elite der deutschen Unternehmen ist relativ gut einzuschätzen. Die große Zahl der gehandelten Anteile gibt die Sicherheit, diese schnell kaufen und verkaufen zu können. Bei Werten von mittleren und kleineren Unternehmen (mid caps, small caps) ist die Situation entsprechend spezieller, dafür liegen die Renditen in der Regel höher.

Mit der richtigen Strategie die Auswahl treffen

Bei der Auswahl empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen. Eine Möglichkeit ist die Dividendenstrategie, bei der vor allem Aktien erworben werden, die eine hohe Dividendenrendite haben. In der Regel sind große, etablierte Firmen mit soliden Bilanzen das Ziel. Trendfolge-Strategie ist ein Konzept, das auf langfristige Trends setzt. Aktien, die sich in den letzten Jahren besonders gut entwickelt haben und ein aktuelles Thema besetzen, kommen hier in Frage. Die Umkehrstrategie wird angewandt, wenn Anleger Aktien kaufen, die in der Vergangenheit schlecht liefen und daher günstig sind. Laut vieler Studien steht auf jeden Fall fest: In der Ruhe liegt die Kraft. Zu viel umschichten schadet der Performance.

Tausende Berater, Analysten und Stammtischbrüder wissen auf die Frage, wann Anleger ein- oder aussteigen sollen, täglich neue Antworten. Glaubt man dem legendären US-Investor Warren Buffett, dann reichen für Privatanleger acht Aktien für ein ganzes Leben. Man sollte Aktien von herausragender Qualität kaufen und einfach liegen lassen. Buffett ist damit reich geworden.

Am Ende kommt es darauf an, welche Motivation hinter einem Aktienengagement steckt. Geht es um Erträge, die aus dem schnellen Auf und Ab an der Börse resultieren, ist es die Lust an der Spekulation und Interesse an einer kurzfristigen Gewinnmitnahme. Anleger, die für einen bestimmten Zweck Geld investieren, beispielsweise für große Investitionen, beurteilen das Geschehen mittel- und langfristig. Soll der Aktienkauf der Altersversorgung dienen, ist die Warren-Buffett-Methode in jedem Fall vorzuziehen.

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