Sachwerte

Immobilien stark gefragt

Von Andreas Taler · 2015

 Moderne Haus-Klingelanlage

In Krisenzeiten setzen immer mehr Anleger auf Sachwerte zum Schutz ihres Vermögens. Vor allem Immobilien wurden in den vergangenen Jahren immer stärker nachgefragt – auch als Kapitalanlage. Renditeträchtig sind sie oft allerdings nicht.

Der Euro wankt und die Zinsen für Bundesanleihen sind auf Tauchstation. Es knirscht und knackt an den Finanzmärkten. Was also tun, wenn man sein Kapital sichern oder vielleicht sogar eine erkleckliche Rendite erzielen will? Immer häufiger flüchten Anleger in Sachwerte ins Gespräch. Immobilien, Edelmetalle, Diamanten, Gemälde oder einzelne Wirtschaftsgüter – in ihrer ganzen Bandbreite gelten sie als Anlagen, die Schutz vor Verwerfungen oder Inflation in einzelnen Geldwährungen bieten können.

Auch Sachwerte unterliegen Wertschwankungen

Problem: Auch solche Güter schwanken im Wert und oft nicht in die gewünschte Richtung. Immobilien können etwa durch Marktentwicklungen oder Veränderungen ihrer Umgebung an Wert verlieren. Auch sie unterliegen Trends. Gold und Silber haben börsennotierte Kurse, die stark nach oben und unten ausschlagen . Eine pauschale Aussage, Sachwertanlagen wie Immobilien, Gold, Diamanten oder Kunstgegenstände seien „sicher”, ist also nicht zu treffen.

Immobilien nach wie vor beliebt

Dessen ungeachtet gelten Immobilien als eine vergleichsweise wertbeständige und inflationsgeschützte Anlage. So hat vor einigen Monaten der Statistik-Dienstleiter Statista in Deutschland 1.000 Personen danach befragt, wie sie im Fall einer verschärften Eurokrise ihr Geld anlegen würden. Rund ein Drittel gab an, es in Immobilien zu investieren – rund 25 Prozent setzten weiterhin auf Gold. Firmenanteile oder Fremdwährungen hingegen hielten die Wenigsten für attraktiv. Die Wertattraktivität von Immobilien gilt vor allem für Gebäude, die am „richtigen Ort“ stehen – sprich die richtige Lage haben – und zu einem günstigen Zeitpunkt erworben wurden. Hinzu kommt nicht zuletzt das mietfreie Wohnen im Alter. Dies ist zweifellos für die meisten Menschen das Hauptmotiv für den Bau oder Kauf einer Immobilie. Mit einer langfristigen Wertsteigerung gelten Immobilien als sichere und solide Geldanlage

Überhaupt ist laut Stiftung Warentest nicht zuletzt aufgrund des günstigen Zinsumfeldes die Chance groß, dass sich ein Immobilienerwerb langfristig rechnet. Aber ob der Wert einer Immobilie tatsächlich steigt, hängt eben auch von der Marktentwicklung ab. Deshalb sollte man als Immobilieninvestor skeptisch werden, wenn die Preise für Häuser und Wohnung in sehr kurzer Zeit hochschnellen. Bildet sich eine Immobilienblase, droht beim Platzen derselben ein Verlustgeschäft.

Als reine Kapitalanlage werden Immobilien aber auch häufig überschätzt. So besitzen laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW/Berlin) rund sieben Millionen Deutsche eine Immobilie als Kapitalanlage. Doch mit der Vermietung ihrer Wohnungen erzielen sie nur eine geringe Rendite. Ein Drittel verdient mit der Vermietung sogar überhaupt nichts, ergab eine DIW-Studie. Hauptgrund seien oft hohe Kosten für die Instandhaltung und dieVerwaltung.

Quelle: Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen, 2015
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