Anleihen

Gefangen im Zinstief

Von Andreas Taler · 2017

Unternehmens- und Staatsanleihen sind bei den Deutschen beliebt. Die festverzinslichen Wertpapiere bieten klare Rendite- und Rückzahlungsmodalitäten. Zu hundert Prozent sicher ist jedoch auch diese Anlage nicht – geht der Emittent bankrott, bekommt der Gläubiger sein Geld unter Umständen nicht zurück.

Ein griechischer Strand
Im Oktober 2017 betrug die Rendite für eine zehnjährige, griechische Staatsanleihe 5,56 %.

Hört man heute Finanznachrichten, stehen zumeist die Aktienmärkte im Vordergrund. Die Anleihemärkte befinden sich dagegen weit weniger im Fokus. Das liegt vor allem an der niedrigen Verzinsung, die etwa Bundesanleihen gegenwärtig aufweisen.

Bei Anleihen, die oft auch als Renten bezeichnet werden, handelt es sich um festverzinsliche Gläubigerwertpapiere. Im Gegensatz zu Aktien ist der Inhaber kein Anteilseigner des Emittenten, sondern lediglich Gläubiger. Beim Kauf von Anleihen, der normalerweise über die Börse erfolgt, stellt der Investor dem Emittenten auf eine bestimmte Zeit Kapital zur Verfügung. Im Gegenzug erwirbt er das Recht auf Zinszahlungen sowie Rückzahlung des Kapitals. Anleihen kann man sowohl einzeln als auch als Fonds kaufen.

Anleihen: Ratingagenturen geben Beurteilungen ab

In der Regel wird meist zwischen Staats- und Unternehmensanleihen unterschieden. Welche Staats- und Unternehmensanleihen im Vergleich besonders sicher sind, lässt sich aus den Bewertungen der Ratingagenturen ablesen. Diese benoten die Kreditwürdigkeit und aktualisieren ihre Beurteilung bei gegebenem Anlass.

Die wohl wichtigste Kennzahl bei Anleihen ist die zu erwartende jährliche Rendite. Als Anleihen-Rendite wird die Effektivverzinsung angeführt. Sie ist das Maß für den Gesamterfolg, der sich aus dem Zinskupon und etwaigen Kursgewinnen ergibt.

Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Deutschlands. Quelle: Bloomberg, 2017

Geringe Schwankungen

Besonders Anleihen von Staaten und Unternehmen mit einer hohen Bonität gelten als eine sehr sichere Investition und versprechen risikoarme Wertzuwächse. Zudem sind Anleihen vergleichsweise geringen Schwankungen ausgesetzt, was ihr Risiko mindert. Auch punkten festverzinsliche Anleihen mit einer guten Planbarkeit dank der verlässlich berechenbaren Zinsen und der Kapitalrückzahlung. Nachteile sind die begrenzten Renditechancen. Gerade gegenwärtig könnte man mit anderen Anlageformen bei gleichem Einsatz unter Umständen mehr Gewinn erzielen.

Zudem können Kursverluste und Inflation den Gewinn weiter schmälern. Last but not least gibt es trotz der relativen Sicherheit ein Bonitätsrisiko, das heißt, der Kreditnehmer könnte bankrottgehen.

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