Rohstoffe

Anlage mit hoher Schwankungsbreite

Von Thomas Bleibtreu · 2016

 Pipelines laufen auf Kraftwerk im Hintergrund zu.

Die Weltbank erwartet für 2017 einen deutlichen Anstieg der Energiepreise. Öl, Gas und Kohle könnten um 25 Prozent teurer werden – und auch die Preise für Metalle und Mineralstoffe könnten um gut vier Prozent steigen. Gute Aussichten für Investoren.

An den Rohstoffmärkten herrschte im ersten Halbjahr 2016 Partystimmung. Mehr als 50 Milliarden Dollar sind nach Angaben der britischen Barclays-Bank zwischen Januar und Juni in die Märkte geflossen. Besonders begehrt waren Gold und andere Edelmetalle. Doch seit Mitte des Jahres ist bei einigen Rohstoffen Baisse angesagt. So fiel der Preis für Gold je Feinunze von einem Hoch im Sommer von gut 1.360 Dollar auf rund 1.200 Dollar Mitte November zurück. Einen wesentlichen Grund für den Rückgang des Goldpreises sehen Experten in der als sicher geltenden nahen Zinserhöhung durch die US-Notenbank. Der Ölpreis dagegen konnte sich nach seinem Tiefstand Anfang 2016 von etwa 28 Dollar je Barrel der Sorte Brent erholen und bewegt sich – unter Schwankungen – bei etwa 50 Dollar je Barrel. Hier wirkte die Diskussion um eine Förderbegrenzung der Opec-Staaten positiv auf den Preis.

Rohstoffe: Bekanntes Kursmuster

Die fallenden Preise bei Rohstoffen in der zweiten Jahreshälfte, übrigens nicht nur bei Gold, entsprechen einem Muster, das auch in den vergangenen Jahren zu beobachten war. So gingen die Preise 2014 und 2015 in der jeweils zweiten Jahreshälfte im Durchschnitt um 20 Prozent zurück. „Die Preisentwicklung einzelner Rohstoffe kann keiner vorhersagen“, sagt denn auch Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Ausschlaggebend sind hier nicht nur die vorhandenen Ressourcen sowie das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Energierohstoffe wie Öl und Industriemetalle wie Kupfer sind zum Beispiel stark von der weltweiten Konjunktur abhängig. Bei Agrarrohstoffen wie Weizen oder Mais spielt das Wetter eine wichtige Rolle.
Neben den Preisschwankungen nennt Nauhauser noch ein weiteres Risiko für Anleger. So werden die meisten Rohstoffe in Dollar gehandelt. „Bei einem Invest­ment in Rohstoffe gehen Anleger also auch noch ein Wechselkursrisiko ein“, sagt er. Verliert der Dollar gegenüber dem Euro an Wert, müssen Investoren mit Verlusten rechnen.

Vorhersagen nicht einfach

Auch wenn Vorhersagen zumindest schwierig sind, wagt die Weltbank dennoch einen optimistischen Ausblick für die Rohstoffmärkte und hat ihre Prognose für den Ölpreis im Jahr 2017 nach oben korrigiert. Ein Barrel Öl der Sorte Crude werde voraussichtlich im Jahresdurchschnitt 55 Dollar kosten, teilte die Weltbank bereits im Oktober bei der Vorstellung ihrer Rohstoffmärkte-Prognose mit. Damit korrigierte sie ihre eigene Prognose um zwei Dollar nach oben. Hintergrund sei die Bereitschaft der Opec-Länder, ihre Fördermenge zu drosseln.

„Wir erwarten einen deutlichen Anstieg der Energiepreise, angeführt vom Öl“, erklärt Weltbank-Volkswirt John Baffes. Öl, aber auch Gas und Kohle würden im kommenden Jahr um rund ein Viertel teurer. Insgesamt seien Rohstoffpreise wieder auf dem Weg nach oben. Die Preise für Metalle und Mineralstoffe sollen der Prognose zufolge um 4,1 Prozent, die für Zink sogar um 20 Prozent steigen.

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